Samstag - 19 09 2020

Polka tanzen

Polka tanzen mit dem Kritiker

Bist du auch manchmal wie erschlagen von den inneren Stimmen, die dein Bild kommentieren?

Die inneren Stimmen melden sich besonders laut, wenn wir eine neue Fertigkeit lernen.

Wir verlassen sicheres Gelände, wenn wir anfangen, was vorher nur in unserem Kopf war, auf Papier zu bringen.

Beim gegenständlichen Zeichnen z.B. werden alle Beurteilungen in Gut und Schlecht wach, die wir in der Schule bzw. Erziehung aufgesogen haben.

Gegenständliches Zeichnen ist so ein Paradebeispiel dafür, was den Kritiker so richtig zu Hochform auflaufen lässt.

Wenn du auch so einen fiesen Kritiker in dir hast, lade ich dich ein, seine abwertenden Bemerkungen mal im Originalton aufzuschreiben, Wort für Wort. Bei mir hört sich das manchmal so an (du kannst also direkt in mein Hirn gucken):

Ich male an einer Landschaft und höre diese Stimmen in meinem Kopf:

Warum malst du eigentlich immer noch so traditionell? Landschaft ist doch out.

Das ist zu naturalistisch.

Du machst das ja nur, weil du nicht zeichnen kannst.

Das ist langweilig und unzeitgemäß.

Das ist total kindisch, wie du malst. Das will doch kein Mensch.

Und dafür hast du jetzt Kunst studiert. Das ist jetzt wirklich keine Kunst.

Was tun, wenn du beim Malen diese Tirade von Bewertungen hörst und dich niedergeschmettert fühlst von dem Sarkasmus dieser inneren Stimmen?

Malen ist auch ein „Mind game“.

Malen findet auch im Kopf statt.

Der Kopf ist unsere Schaltzentrale und über unser Bewusstsein haben wir „Zugriff“ auf die Verschaltungen.

Gegen den Kritiker hilft nur die Praxis der Achtsamkeit und Neutralität.

Sobald du dich auf einen Tanz mit ihm einlässt, hast du verloren. Ich kann das aus bitterer Erfahrung sagen.

Vor 25 Jahren, kurz nach meinem Abschluss von der Kunstakademie, gab ich die Kunst auf.

Ich hängte sie an den Nagel, weil ich zulange auf meinen inneren Kritiker gehört hatte, den ich damals noch für meinen objektiven Verstand hielt.

Ich hatte angefangen ihm zu glauben.

Leider war auch niemand da, der an meiner statt an mich geglaubt hätte.

Ziehe die Notbremse bevor er dich „in den Abgrund“ zieht.

Lass dicht nicht auf eine Diskussion ein.

Bestenfalls antworte ihm mit einem lapidaren „Na und?“.

Diese zwei Worte wirken Wunder.

Und wenn du so alleine herum wurschtelst, dann schließe ich einer Gruppe von Menschen an, die in Rückendeckung geben, wenn du mal gerade mit deinem Kritiker Polka tanzt.

 

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