Sonntag - 24 05 2020

Kein Wischiwaschi mehr

Ich denke bei dem Thema Blending immer an zwei völlig verschiedene Maler. Einmal Gerhard Richter mit seinen typischen Verwischungen der fotografischen Abbilder. Und zum anderen an den Fernsehmaler Bob Ross, der Millionen von Menschen eine chillige Art zu Malen vermittelt hat, indem er ihnen eine malerische Formel an die Hand gegeben hat.
Es tauchen aber in meiner Erinnerung auch Bilder aus meinen Anfängen auf, als ich versuchte, das Volumen von Formen durch weiche Verläufe darzustellen. Warum sahen die bloß so gekünstelt aus?
Heute sehe ich das so:
Um Formen dreidimensional erscheinen zu lassen, ist es nötig etwas über den Wechsel von Licht und Schatten zu verstehen. Dabei ist das Blending nicht hilfreich. Um eine gute Komposition zu machen, ist Blending auch nicht wirklich hilfreich. Im Aufbau eines Bildes braucht es Klarheit, nicht Wischiwaschi.
Aber was ein Bild – für mich – exquisit macht, ist das Aufeinandertreffen von verwischten, weichen, fließenden Bereichen im Bild mit klaren Formen und Grenzen.
Und weil das Ganze ja auch ein Spiegel des Lebens ist, stellt sich für mich immer wieder die Frage:
Wo brauche ich Übergänge und Pufferzonen und wo brauche ich klare Abgrenzungen?
Kennst du das Phänomen, wenn etwas an Lebendigkeit verliert, weil es so undefiniert ist?

In meinem Video geht es um ein paar malerische Tipps, wie du anstatt zu schmieren, wunderschöne Verläufe hinbekommst!
Happy blending!

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