Geht dein Weg immer geradeaus?
Geht Ihr Weg immer geradeaus?
Der Herbst beginnt für mich voller Eindrücke! Nach einem einwöchigen Malkurs in Marrakech mit Nicholas Wilton folgte eine weiterer in Mallorca!
Am letzten Tag meines Aufenthaltes besuchte ich das Joan Miró Museum, das eine eindrückliche Architektur hat. Anstatt den Besucher auf rechtwinkligen Wegen durch das Gebäude zu führen, läuft der Besucher überraschenderweise in Diagonalen , die zigzagartig die Raumebenen durchkreuzen.
Ich fühlte mich nach einer Woche intensiver Malerei sofort an meine künstlerische Suche erinnert. Wenn man eine Tätigkeit sehr intensiv ausübt, erlebt man oft im Anschluss alle weiteren Erlebnisse als Spiegelbild der inneren Prozesse.
Ich versuchte dem auf den Grund zu kommen, was ich eigentlich suche und kam zu folgenden Antworten:
Ich möchte den Eindruck einer vielschichtigen Räumlichkeit wecken, der den Betrachter hineinzieht in die Bildtiefe. Nicht allein durch die Linearperspektive sondern durch Überlagerung von Bildebenen.
Klingt kompliziert. Aber ich habe es in dem Museum erlebt.
Kunst führt uns auf andere Wege, weil man an bestimmte Orte eben nicht auf dem geraden Weg gelangt.
Die geraden Wege führen zu bekannten Orten, von denen es Karten gibt. Die künstlerische Aktivität ist eine Art Transportmittel, um an andere Orte zu gelangen. Die Wege dorthin sind nicht über Google Maps zu finden. Manchmal wünschte ich, das würde gehen, aber der Weg, den ich gehe, geht ins Unbekannte und das Bild ist eine Karte des Wanderns. Bilder sind auch Orte, die wir betreten, um neue Erfahrungen zu machen. Meine Seele möchte Wunder erleben und das ist der Weg, auf dem ich mich befinde.
„Wenn die Seele etwas erfahren möchte, wirft sie ein Bild davon vor sich und tritt in das Bild hinein. “ Rudolf Steiner